Lage in Kenia
Armut und Unterernährung
Kenia hat ungefähr 45–48 Mio Einwohner. Davon leben über die Hälfte in Armut und ein Viertel muss mit weniger als 1 $ pro Tag auskommen. Ungefähr 40% aller Einwohner sind unter 15 Jahre alt und eine Million Kinder lebt in einer Situation ohne regelmäßige Nahrung, Trinkwasser, Kleidung und ohne Chance auf Bildung. (von diesen leben ca. 300000 auf sich alleine gestellt auf der Straße).
Während die globale Finanzkrise für die meisten von uns keine existenziellen Folgen hat, können sich knapp 4/5 der am Land lebenden Menschen in Kenia eine angemessene Ernährung längst nicht mehr leisten. Über 3,5 Millionen Kenianer sind auf internationale Nothilfe angewiesen. Besonders dramatisch ist die Situation für die Kinder. Bereits jetzt leidet in Kenia ein Viertel aller Kinder unter fünf Jahren an akuter Unterernährung. Unter den gegebenen Umständen ist es nun umso wichtiger, diese Menschen zu unterstützen. Jedes Kind ist einmalig und unersetzlich.


Politik und Kultur
Kenia ist seit der Unabhängigkeit 1963 eine stabile Demokratie mit regelmäßigen Wahlen und einem gewählten Parlament und Staatspräsidenten und damit ein relativ sicherer Staat für ein Wohltätigkeitsprojekt. SAS ist in Kenia eine registrierte NGO und wird auch regelmäßig von den diversen kenianischen Behörden kontrolliert, was für uns eine sehr gute Qualitätskontrolle darstellt.
Neben Swahili und Kikuyu ist Englisch die dritte Amtssprache, sodass eine problemlose Kommunikation mit der Partner-NGO und auch mit den Kindern vor Ort möglich ist und wir keinen Dolmetscher dafür benötigen. In Kenia sind über 85% der Bevölkerung Christen dadurch ist auch eine Übereinstimmung der Werte in der Gesellschaft gegeben; z.B. sind Frauen in der Verfassung zumindest den Männern gleichgestellt und es ist auch kein Problem, dass die Managerin unseres Projekts eine Frau ist.
Corona
Die Empfehlung der kenianischen Regierung bezüglich der Pandemie beschränkte sich auf Wachsamkeit, Abstand halten und Hände waschen. Mehr ist aufgrund der fehlenden Infrastruktur ohnehin nicht möglich und Impfungen sind in Afrika nur Wunschdenken.
Menschen, die vor der Corona Krise in Armut gelebt haben, sind in der Situation noch mehr betroffen gewesen. Die Kinder sind in der Zeit in ihr „altes“ zu Hause gekommen und sind an Hungersnot, Wassermangel, Gewalttätigkeit, Ausbeutung und vor allem die Mädchen unter sexuellem Missbrauch gelitten. Die Schulen sind geschlossen worden und die Kinder sollten sich den Lernstoff via E‑Learning, Fernseher oder Radio aneignen. Dies ist jedoch unmöglich, da die Kinder in den Slums und in den ländlichen Gegenden ohne Internet oder Computer, und meist sogar ohne Strom leben. Das Covid Jahr wurde im Jahr 2022 nachgeholt, durch das Entfallen der Ferien. Das SAS-Team hat sich in der Zeit um die armutsbetroffene Bevölkerung im Gebiet Limuru gekümmert. Wir versorgten die bedürftigen Familien mit Nahrung, sodass die Krise gemeinsam überstanden werden kann.
